Habibi, der Bär, der Liebe atmete...
- Needful Friends
- 31. Juli
- 1 Min. Lesezeit

In einem stillen Atelier voller Stoffreste, Garnrollen und warmer Gedanken wurde Habibi geboren. Mit seinen großen, glänzenden Augen und dem weichen, tiefschwarzen Fell war er anders als alle anderen Stofftiere. Er trug ein weißes Hemd, das einst ein Stück von Großmutters Tischwäsche war, durchzogen von Geschichten, die nie ausgesprochen wurden.
Habibi war kein gewöhnlicher Bär. Er sprach nicht, doch jedes Wesen, das ihm begegnete, fühlte sich auf wundersame Weise gesehen. Wo andere Plüschtiere kuschelten, verströmte Habibi Wärme, echte heilende Wärme. Wenn jemand traurig war, setzte er sich einfach still daneben. Wenn jemand wütend war, schien seine bloße Anwesenheit zu sagen: „Ich sehe dich. Auch das darf sein.“
Sein Name, Habibi, war kein Zufall.
Es bedeutete „mein Liebling“ – und das war er für alle, denen er begegnete. Selbst Blumen im Fenster neigten sich ein wenig mehr zur Sonne, wenn Habibi in der Nähe war. Und Kinder? Die spürten sofort, dass dieser kleine Bär aus Liebe gemacht war. Nicht aus Watte. Aus echter, handgenähter Herzenswärme.
Eines Tages fragte ein kleiner Junge Habibi flüsternd:
„Warum bist du immer so ruhig und fröhlich?“
Habibi antwortete nicht mit Worten. Er legte seine samtige Tatze auf das Herz des Jungen – und genau dort, in der Mitte der Brust, wurde es warm. Ganz warm.
„Weil ich da bin, um dich zu erinnern“, hätte er gesagt, „dass du geliebt bist, einfach so.“
Und so sitzt Habibi immer noch still, aber nicht untätig, in einer Ecke des Herzens oder auf einem Schreibtisch, einem Bett oder in einer Tasche. Wo auch immer ein wenig Liebe gebraucht wird.

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