Vom Seelentröster zum Charakterbär und Sammlerunikat
Die Karriere des Teddybären
In seiner Geschichte hat unser Teddybär eine große Entwicklung durchlaufen. Eine Geschichte, die im Jahre 1902 mit Theodore Roosevelt, einer erfolglosen Bärenjagd und einem Zeitungsartikel der Washington Post begann und durch die zufällige Idee eines Kolonialwarenhändlers aus Brooklyn die Welt des Spielzeugs revolutionieren sollte. Ein Plüschbär namens „Teddy“ entstand, der an zwei Orten der Welt gleichzeitig das Licht der Welt erblickte, als die junge an Kinderlähmung erkrankte Margarethe Steiff in Giengen an der Brenz ebenfalls 1902 den ersten Plüschbären in ihrer Näherei entwarf. Auf der Leipziger Spielwarenmesse 1903 vorgestellt sollte der Teddybär von nun an einen Siegeszug durch die Kinderzimmer antreten. Im Laufe der Jahrzehnte wurde der klassische Teddybär immer wieder neu überarbeitet und durchlief den Wandel der Mode ebenso wie die Notzeiten der Nachkriegsjahre. Vom schlanken mit Holzwolle gestopften Bären, über kuschelige Varianten mit großen Knopfaugen über mechanische, sprechende Modelle lebte er jedoch vor allem in der Fantasie des Kindes und war seit seiner Geburt ein nicht wegzudenkender Freund und Begleiter.
Zunächst den Vorbildern aus der Natur nachempfunden ist er vom Spielzeug der Wohlhabenden zum Massenprodukt in den Kinderzimmern geworden. Mittlerweile finden wir ihn in allen Formen und Farben. Ein Spielzeug, das vom Kult- und Sammelobjekt schließlich zum Designer- und Kunstobjekt mutiert ist. Der Teddybär hat den Karrieresprung vom Nützlichen zum Schönen im Laufe eines Jahrhunderts gemeistert und hat wie kein anderes Objekt verstanden, sich einen zeitlosen Platz in der Geschichte des Spielzeugs zu sichern. Eine beachtliche Erfolgsgeschichte, doch nicht jeder Bär hatte das Glück über die Jahre hinweg zu überleben. Manche fielen den Kriegszeiten zum Opfer, viele von Hand zu Hand über Generationen weitergereicht zerfielen irgendwann und wurden entsorgt. Andere fristen geduldig ihr Dasein auf Dachböden in der Hoffnung irgendwann wieder entdeckt zu werden. Der gute alte Teddybär ist immer bereit, den Weg mit seinem Menschen zu gehen. Er hat stets ein offenes Ohr und ist ein lieb gewonnener Freund. Ein Bär mit großem Anpassungsvermögen, ein Kindheitsheld.