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🐝 “Pollenpaule und das FlĂŒstern der Blumen” đŸŒŒ

Aktualisiert: 6. Juni




In einem bunten Garten, inmitten von duftenden Blumen und summenden Freunden, lebte die kleine Biene Pollenpaule. Er war neugierig, mutig – und hatte die flauschigsten FĂŒhler weit und breit.


Jeden Tag flog er von Blume zu Blume, sammelte Nektar und half den Pflanzen, Samen zu bilden. Er liebte es, wenn der Wind ihm leise Geschichten von anderen GĂ€rten erzĂ€hlte.


Eines Tages jedoch war der Garten stiller als sonst.


Die bunten Blumen waren weniger geworden. Die Luft roch nach etwas Fremdem. Und ihre Freundin, die Schmetterlingsdame Floria, lag erschöpft auf einem Blatt.

„Was ist los?“, summte Pollenpaule besorgt.


„Die Blumen sterben“, flĂŒsterte Floria. „Die Menschen sprĂŒhen Dinge auf die Felder, und bauen immer mehr Straßen und HĂ€user. Es bleibt kaum Platz fĂŒr uns.“ Pollenpaule schluckte. Sein Herz war schwer.


Also machte er sich auf den Weg – weiter als je zuvor. Er flog ĂŒber Felder, StĂ€dte und WĂ€lder. Was er sah, erschreckte ihn: kahle Wiesen, leere BĂ€ume, Felder voller Maschinen. Viele Bienenstöcke waren leer.


Am Rand eines riesigen Ackers traf er den alten KĂ€fer Herr Moosbart, der seit Generationen dort lebte.


„FrĂŒher wimmelte es hier nur so von Leben“, seufzte er. „Aber jetzt? Nur Mais, so weit das Auge reicht – kein Löwenzahn, keine Glockenblume. Kein Zuhause mehr.“


Pollenpaule spĂŒrte einen Stich im Herzen. „Das darf nicht so weitergehen!“


Er flog zurĂŒck in seinen Garten und summte den anderen Bienen, KĂ€fern, Schmetterlingen und Vögeln alles, was er gesehen hatte. Gemeinsam beschlossen sie, etwas zu tun: sie sollten fliegen, summen und tanzen – direkt zu den Menschen.


Und eines Tages geschah das Wunder: Ein Kind mit großen Augen bemerkte Pollenpaule. Es sah, wie er von einer letzten Blume zur nĂ€chsten huschte, fast so, als wĂŒrde er um Hilfe bitten.


Das Kind erzĂ€hlte seinen Eltern davon. Und diese begannen nachzudenken. Sie pflanzten Blumen, ließen den Rasen wachsen, stellten ein Insektenhotel auf und erklĂ€rten auch ihren Freunden, warum Bienen wichtig sind.


Bald wuchs der Garten wieder – bunt, lebendig, voller Summen.


Und Pollenpaule? Er  flog stolz zwischen Lavendel und Mohn und hörte wieder das FlĂŒstern der Blumen:


„Danke.“ - Eine Geschichte von Anja Fohmann.



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