Etwa eine Stunde braucht ein Clown, um sich komplett zu verwandeln, etwas weiß, ein bisschen rot, ein wenig schwarz. Er trägt bunte Kleider, die ihm nicht passen, stolpert über viel zu große Schuhe und seine Haare stehen in alle Richtungen. Getreu dem Motto: „Lache, auch wenn das Herz Dir bricht“ führt er in der Manege den dummen August vor. Er benötigt für seine Arbeit ein reiches inneres Leben, dazu gehören auch negative und traurige Lebenserfahrungen, aus denen er Kraft schöpft, um seinem Publikum eine oft überzogene Seite eigener Schicksalsschläge darzustellen. Schnell entsteht der Eindruck, dass der Beruf des Clowns eigentlich ein recht trauriger sein muss. Aus dem Zwang, immer lustig sein zu müssen, kann schnell eine innere Anspannung entstehen, die mit der Lebenssituation des fahrenden Gewerbes und der daraus entstehenden sozialen Entwurzelung und Einsamkeit einhergeht.
Aber Clown sein kann auch bedeuten, Freiheit zu gewinnen, durch die eigenen Gefühle einer Dramaturgie zu folgen und durch paradoxe Darstellungen unseren Alltag zu spiegeln, der nicht immer fröhlich ist, aber der Clown kann erreichen, dass man darüber lacht. Er bringt eine schauspielerische und pantomimische Höchstleistung, die ein großes Maß an Einfühlungsvermögen erfordert. Das Wort Clown stammt aus dem lateinischen Colonus, zu deutsch Bauer. Bereits vor 500 Jahren kannte man beim Theater den Witzbold, meist ein einfacher Mensch, über den die Leute lachen konnten. In Italien hieß er Arlecchin, Harlekin. Bei uns war es der Hanswurst. Seit etwa 200 Jahren tritt der Clown nicht mehr im Theater sondern im Zirkus auf. Er berührt uns, er bringt uns zum lachen und manchmal tut er uns leid. Bei ihm geht immer alles schief aber wenn er hinfällt, so steht er doch immer wieder auf. Akrobat schöööööön, ein Lebenskünstler, der sein Dasein ganz dem Kinderlachen gewidmet hat.
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