Wo sind die guten alten Zeiten geblieben, als Bären noch wahre Seelentröster waren. Seit 1903 haben sie selbstlos über Kindernöte hinweggeholfen, haben Zornesausbrüche über sich ergehen lassen, haben so manches Geheimnis mit ihrem Besitzer geteilt. Unzählige Bücher sind über den Bären und seine über 100-jährige Geschichte geschrieben worden. Wir alle erinnern uns an so manches Bärenschicksal aus Kindertagen. Unzählige Kindheitsbären sind im Laufe der Jahre verloren gegangen, fristen ihr Dasein vergessen auf Dachböden oder wurden aufgrund ihres desolaten Zustands nach jahrzehntelanger Treue entsorgt. Dabei spielt Nostalgie eine zentrale Rolle für unsere Zufriedenheit. Wir erinnern uns gern an glückliche Momente aus unserer Kindheitheit. Die guten alten Zeiten, sie waren ruhiger, weniger gehetzt und einfacher. Wir hatten deutlich weniger, dennoch waren wir damals vermutlich nicht zwangsläufig glücklicher.
Heute können wir in immer besser sortierten Supermarktregalen und Kaufhäusern jederzeit alles haben. Unsere Technik und der Fortschritt ermöglichen uns eine Kommunikation und Vernetzung weltweit und dennoch erinnern wir uns an den kleinen Tante Emma Laden um die Ecke, in der es keine hochtechnisierte Registrierkasse gab und man sich in lange Warteschlangen einreihen musste. Wir haben Gummitwist gespielt statt Spiele-Apps aufs Handy zu laden und irgendwie erinnern wir uns gern an die Zeit, weil sie uns bewusst macht, dass Fortschritt nicht automatisch unser Glück vermehrt. Nostalgie ist ein Teil von uns und trotzdem würden wir uns heute ohne die vielen kleinen Dinge, die unser Leben erleichtern, jämmerlich fühlen. Ein Sprichwort sagt: Einen alten Baum verpflanzt man nicht. Unsere Zeit ist jetzt und vermutlich würden wir heute mit dem Wissen um unsere Welt im Gestern nicht mehr glücklich sein. Aber wir können uns erinnern und manchmal auch ein Stückchen Nostalgie in unsere Zeit mitnehmen.
Auch heute haben Floh- und Antikmärkte immer noch Hochkonjunktur. Vor zwei Jahrzehnten lebten wir im Rheinland, das man mit seinen vielen Flohmärkten fast als Metropole der Antikmärkte bezeichnen kann, jedenfalls war das damals so. Eine Fülle alten Spielzeugs habe ich dort gesehen und so manchem alten Bären ein neues Zuhause gegeben. Manche von ihnen leben noch bei mir, Andere sind neue Wege gegangen. Viele haben mich zu besonders nostalgischen Entwürfen inspiriert. Denn die Faszination eines in die Jahre gekommenen, eingefallenen Plüschgesellen, der uns mit hoffnungsvollen Knopfaugen ansieht, ist geblieben und so bleiben wir dem guten alten Teddybären als Sammelobjekt auch heute noch treu. Unsere Nostalgiebären bieten die Möglichkeit, längst verdrängte Erinnerungen an einen alten Kindheitsbären, der den Lauf der Zeit vielleicht nicht überlebt hat wieder aufzufrischen. Sie sind für kleine und große Herzen immer noch Seelentröster und treue Freunde. Für viele Menschen auch ein Leben lang.
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